Monochromie

Beschreibung des Kunstwerks

Monochromes Bild: Der Verzicht auf Figuren und Mehrfarbigkeit wird erkauft mit einer Struktur und Farbigkeit von beeindruckender Schönheit. Der Titel „Monochromie“ verweist auf eine bewusste Reduktion – ein Streben nach Reinheit und Essenz. Die Möglichkeiten zur Variation in Helligkeit, Intensität und Farbwert, die auch eine Farbe allein besitzt, mögen genügen. Hinzu kommen die Variationen der Textur und dem Design. Eine mehr oder weniger verborgene Zweitfarbe kann hinzu kommen. Mit olivgrün zeigt das Bild eine solche und ist somit nur fast monochrom.

Schönheit entsteht nicht nur durch Vielfalt, sondern auch durch die ruhige Vertiefung in das Eine. Die recht hohe Akzeptanz monochromer Bilder verdankt sich auch dem Bedarf an visueller Ruhe gegenüber dem stetig wachsenden visuellen Chaos. In der Welt der Gegenwart, einer Welt der Überreizung und Bilderflut ist dieses Bild ein Gegenentwurf – eine Fläche, die ruft, ohne zu schreien. Die Geschichte dieses Werkes liegt nicht in einem Ereignis, sondern in einem Zustand.

Zur monochromen Kunst

Dem Verdacht auf Dilettantismus kommt man am sichersten dadurch zuvor, daß man auf Figürliches verzichtet. Besonders bequem und kostengünstig ist es, wenn man dann auch nur eine Farbe nimmt. So entstand die monochrome Malerei. Das ist eine sehr unfreundliche Charakterisierung, die aber größtenteils zutrifft.

Es gibt in der Kunst einen Kult um den, der irgendwas als erster tat und einen Streit darüber, wer es war. Das betrifft vor allem Ein-Bild-Ideen, d. h. Ideen, die nach ihrer ersten Ausführung eigentlich verbraucht und tot sein sollten, im Grunde meist nur banale Provokationen. Erst Kunstbürokraten, Kunstkritiker, Galeristen etc haben sie jeweils zum künstlerischem Systemwechsel aufgeblasen. So auch die radikale Monochromie, bei der die Leinwand einfach nur mit einer Farbe angestrichen wird. Der Informationsgehalt ist drei Bit, was zur Beschreibung einer Farbe genügt. Vermutlich war Yves Klein der erste. Er strich einfach alles blau an. Die Subsumption unter Kultur ist da schon ein Euphemismus.

Als nächstes gibt es dann die Bilder mit 2 Feldern, meist getrennt durch eine verschwimmende waagrechte, gerade Linie, eine Art Horizont. Die 2 - manchmal auch 3 - Felder unterscheiden sich durch Helligkeit oder Farbqualität etwas und haben ausfransende Ränder. Hier ist wohl Marc Rothko der Stilgründer, zumindest der bekannteste. Die Stärke der Bilder liegt darin, daß ihre Wirkung eher dezent und ihr dekorativer Wert hoch sein kann. Aber auch sie sind rein handwerklich simulierbar und somit Beispiele der „Signaturkunst“, womit gemeint ist: Da es praktisch jeder kann, hat das Bild einen Wert nur durch die Bekanntheit der Signatur. Freilich wird in Feuilletons, Katalogen etc so getan, als ob es nicht jeder könne. Dem Maler persönlich gefallen eher die monochromen Bilder von Fontana mit ihren Spalten und Vertiefungen.

Monochromie und verborgene Farbe

Das Konzept des Malers zur Monochromie sieht vor, daß der Verzicht auf Figuren und Mehrfarbigkeit zu erkaufen ist mit einer besonders attraktiven Struktur aus Miniformen. Zentral ist die Norm der visuellen Tiefe, wonach die Miniformen einen wesentlichen Beitrag zu Gesamteindruck beitragen, sich im Detail aber erst aus der Nähe deutlich zeigen. Es geht auch stets um einige Gleichgewichte, z. B.: Farben dezent, aber nicht zu blaß, Ränder fließend, aber nicht zu konturlos. In einem monochromen Bild gibt es eine Farbe, die es dominiert, die primäre Farbe. Doch verlöre es an Charme und Wert, wenn andere völlig fehlten. Solche sollten sich verbergen, doch aus der Nähe noch erkennbar sein. deshalb möge man sich hüten, die Farben vorher in einem Glas zu mischen. Erst auf dem Bilde sollen sie sich mischen, und zwar auch dort von selbst, nicht mit dem Pinsel. So erkennt man sie auch einzeln aus der Nähe. Und aus der Ferne tragen sie viel bei zum visuellen Eindruck. Dominieren warme Farben, ist meist grün die verborgene Farbe und umgekehrt. Die Technik der gelenkten Farbverläufe bewegt die Verläufe, sich zu berühren. Monochrome Bilder können außen einen Hintergrund in einer anderen Farbe, der sekundären Farbe, haben, die auch aus der Ferne erkennbar ist. Bei einer warmen, also rötlich-gelben Primärfarbe empfiehlt sich dafür silbergrau oder schwarz. Zur Maltechnik.

Das Gemälde

Der graue Hintergrund wirkt steinartig. Darüber breiten sich leuchtende Rottöne aus – teils flächig, teils gerinnend, mit porösen Rändern. Die verwendeten Rottöne sind tief, warm, changierend – sie erinnern an Eisenoxid, getrocknetes Blut, verglühende Glut. Die Wahl dieser Farbe ist nicht zufällig: Rot ist in der Kunsttradition sowohl Farbe der Leidenschaft als auch des Opferns, der Energie und des Innersten. Das zarte Grau im Hintergrund steht in starkem Kontrast: Es symbolisiert Ruhe, Erdung, Neutralität. Gleichzeitig schafft es eine Bühne für die leuchtenden Farbverläufe, ohne sie zu verschlucken. Die olivgrünen Akzente wirken wie Moos in einer Felswand – dezent, aber belebend. Gerade in dieser Zurückhaltung liegt ein poetischer Reiz: Das Olivgrün bietet Orientierungspunkte in einer weiten Farbfläche.

Die Oberfläche ist nicht glatt – sie wirkt wie eine erodierte Landschaft, durchzogen von unsichtbaren Kräften. Diese reliefartige Textur, die durch das Zusammenspiel von Pigment, Bindemittel und Untergrund entsteht, macht das Bild haptisch erlebbar. Feine olivgrüne Einschlüsse schaffen subtile Kontraste, ohne die Gesamtwirkung zu stören. Die verwendeten Acrylfarben und Oxydkonzentrate haben durch ihre unterschiedliche Viskosität und Trocknungszeit ein komplexes Wechselspiel erzeugt.

Wirkung und Verwendung des Gemäldes

Schlichte geometrische Formen laden dazu ein, mit dem Auge darüber zu wandern, beinahe tastend. Es ist ein Bild, das gesehen, aber auch gespürt werden will. Durch sein hochformatiges Maß eignet sich das Wandbild als Solitär in Fluren, Nischen, Wohn- oder Empfangsbereichen. Aber wie bei abstrakten Gemälden üblich, sind grundsätzlich beide Arten der Hängung (waagrecht und senkrecht) möglich. Besonders in modernen, klar gestalteten Architekturen wirkt es wie ein Anker: Ein stilles Zentrum inmitten der Bewegung. Als Wandbild entfaltet es seine volle Wirkung mit der richtigen Beleuchtung. Es kann sowohl in privaten als auch in öffentlichen Kontexten eingesetzt werden: In minimalistischen Wohnzimmern, in meditativen Praxisräumen, in Hotellobbys oder in Galerieräumen als Statement für Reduktion und Tiefe. Es fordert keine Deutung, sondern lädt zum Verweilen ein.

Werkdaten

Kunstwerk:Monochromie
Nummer:184
Künstler:Ulrich Perret
Motiv:Steinartige Monochromie in rot mit etwas Grün
Stil:Strukturbild, abstrakte Malerei, Monochromie
Motivfarbe:rot, etwas grün mit Textur
Hintergrundfarbe:Texturiertes Grau
Maltechnik:Technik gelenkter Farbverläufe, Näheres: Maltechnik
Malfarben:Oxydkonzentrate, Acrylfarben und diverse Pigmente
Aufbau:Platte einseitig bemalt
Material:4 mm Holzplatte
Rahmen:rückseitiger Holzrahmen
Format:hohes senkrechtes Format, Größe 46 x 103 cm
Jahr:2019
Art:Original handgemalt
Zertifikat: Signiertes Unikat mit Echtheitszertifikat
Unikat Preis:1.800 €
Druck Preis:Druckkosten auf Anfrage, je nach Größe und Material wie Leinwand oder Alu Dibond

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Das Gemälde kann gekauft werden in dieser Online Galerie des Malers in Wiesbaden

  • als Original auf einer Holzplatte, gerahmt, fertig zum Aufhängen, siehe Gemälderahmen. Da die andere Seite auch ein Gemälde enthält, erwirbt man bei Kauf des Originals dieses mit. Es hat einen Doppelrahmen, der beide Seiten rahmt.
  • als hochwertigen Kunstdruck: gedruckt auf Leinwand oder Alu-Dibond.


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Monochromie
Monochromie Nr. 184 Größe 46 x 103 cm

Story / Poem

Strahlend wonnige Stuktur

Zu einem themenlosen Bild läßt sich nicht viel sagen. Man läßt es auf sich wirken, sofern es das denn tut. Den Verzicht auf ein Sujet sollte man erkaufen mit einer Oberfläche von prägnanter Schönheit.

In diesem monochromen Bilde wabern Farbenfäden mystisch in einer warmen, strahlend wonnigen Struktur.